Professor aus Karlsruhe erhält Landeslehrpreis

Prof. Martin Haas mit Moderator Ingolf Bauer

Prof. Martin Haas und Fernsehmoderator Ingolf Baur bei der Preisverleihung im neuen Schloss in Stuttgart am 01.12.2011

 

Der Landeslehrpreis wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg verliehen und wurde am 1. Dezember 2011 von der Wissenschaftsministerin Theresia Bauer überreicht. „Die Preisträgerinnen und Preisträger sind beispielgebend für die hohe Qualität der Lehre an den Hochschulen im Land. Gute Lehre ist auf der Höhe des wissenschaftlichen und künstlerischen Fachdiskurses, versteht es die Studierenden zu motivieren und angemessen auf die Praxis vorzubereiten. Denn: Gute Lehre prägt junge Menschen auf Dauer und hat damit eine nachhaltige Wirkung. Ich gratuliere den Preisträgerinnen und Preisträgern und danke Ihnen für ihr Engagement“, so Wissenschaftsministerin Bauer im Vorfeld der Preisverleihung.
Mit dem Landeslehrpreis werden herausragende Beispiele für exzellente Lehre gewürdigt.

Professor Martin Haas von der DHBW Karlsruhe und Professor Dr.- Ing. Klaus Dieter Rupp von der DHBW Heidenheim werden für das von ihnen im Jahr 2006 entwickelte innovative Lehr- und Lernkonzept der „Marktorientierten Produktentwicklung (MPE)“ ausgezeichnet.

 

Studentische Teams entwickeln dabei innerhalb von 18 Arbeitswochen aus einer eigenen Idee funktionierende Produkte und präsentieren die Prototypen einem breiten Publikum. Die Teams steuern den Produktentstehungsprozess, das Projektmanagement sowie die Refinanzierung der Entwicklungskosten über Marketingmaßnahmen und Fundraising. Die praxisnahe und ganzheitliche Aufgabenstellung, das Lernen durch „Learning by Doing“ sowie das Erproben bisher gelernter Methoden und Theorien erzeugen zusammen mit dem Coaching durch die Seminarleiter Prof. Martin Haas bei den Studierenden hohe Lerneffekte. Darüber hinaus trainieren die angehenden Ingenieure die durch die Arbeitgeber heutzutage hochbezahlten Handlungs- und Entscheidungskompetenzen.
Bislang wurden im Rahmen des Konzepts 550 Produktideen generiert und die Machbarkeit von 24 Produkten vor einem Lenkungsausschuss nachgewiesen.

Mitglied des Lenkungsausschusses sind Prof. Volker Ihle, Prof. Ralph Lausen, Uwe Schwarzwälder, Klaus Günter, Karlheinz Glaser,  Devriem Atalay, Thomas Wacker und  Manfred Weiss.

24 Produkte wurden von 252 Studenten zu Prototypen entwickelt. Zu den Produkt­entwicklungen zählen eine fliegende Wärmebildkamera, eine Solartankstelle, ein Miniatur-Diamantgetriebe, eine mobile Meerwasserentsalzungsanlage, ein Haussicherungssystem, ein innovativer Notenständer oder ein treppensteigender Kinderwagen. Die fahrbare Gießhilfe „Gießela“ kombiniert die Eigenschaften eines Rollators und einer Gießkanne. Vor allem für Senioren ist das Produkt eine willkommene Unterstützung.

 

Im Rahmen der MPE wurden durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit über 200 Publikationen initiiert (davon vier Fernsehbeiträge) und damit Abiturientinnen und Abiturienten für den Ingenieursberuf begeistert. Bisher hat die „Marktorientierte Produktentwicklung“ Drittmittel von 167.000 Euro eingeworben, die projektspezifisch verwendet wurden, und somit einen Grundstein für die Umsetzung der „Kooperativen Forschung“ geschaffen.
Seit 2009 erhalten die besten Lehrenden aller Hochschularten des Landes Baden-Württemberg jeweils 50.000 Euro Preisgeld, das zweckgebunden der Lehre zugutekommt.